Rabiater Baumschnitt

Rabiater Baumschnitt

Wer so wie hier die Äste abreißt, dass die Rinde noch ein Stück weit abgezogen wird, der gehört selbst an den Ohren gezogen.
Wie der wohl seine Frau und seine Kinder behandelt? Genauso rabiat?

Äste schneidet man schräg ab, damit sich kein Regenwasser in waagerechten Aststümpfen sammeln kann. Führt sonst zum Verfaulen. Und außerdem bestreicht man die Schnittflächen mit Baumwachs. Und die Rinde darf nicht abgerissen werden.

Quäle nie ’nen Baum zum Scherz,
denn er fühlt wie Du den Schmerz!

Howgh, ich habe gesprochen.

Fake oder Feature?

Fake oder Feature?

Was könnte der Aufsatz auf der Gehäusevorderseite rechts (also links im Bild) sein?
„Ein Schieber“, sagt jeder.
Denkste:
Reine Verzierung, unbeweglich, absolut funktionslos – erleichtert höchstens das Festhalten. Stilistisch gewinnt das Gerät durch dieses Fake – das damit zum Feature wird.
„Zum Verkaufserfolg gehört auch ein entsprechendes Design“

Goldturm

Landesbank Niedersachsen

Sie strahlt golden im Licht der Abendsonne, die Landesbank in Hannover.
Ansonsten ist der Bankenhimmel durch milliardenschwere Stützungen nach amerikanischen Hypothekenverlusten derzeit eher düster.
Schon merkwürdig: Bei Krediten für den Mittelstand wird immer von Basel II und Rating und Sicherheiten ohne Ende gesprochen, auf Risiko gibts nichts. Im Großen scheint das nicht mehr relevant zu sein – da wird nur noch auf Gewinn gesetzt.
Und wer bezahlt nun die Verluste?

Vorschrift ist Vorschrift

Früher nach Wurzelkanalfüllungen:
„Jetzt machen wir noch eine Kontrollröntgenaufnahme.“
„Muss das denn sein, Herr Doktor? Zu viel Röntgen soll doch schädlich sein!“
Lange Erklärung, Relation zur natürlichen kosmischen Strahlung, unendliches Hin-und-Her, bis es letztendlich zur Röntgenaufnahme kommt.

Heute nach Wurzelkanalfüllungen:
„Jetzt machen wir noch eine Kontrollröntgenaufnahme. Das ist Vorschrift.“
Null Einwände.

Geiz oder das Dago-Symptom

Kennt jeder Zahnarzt: Patienten, die keiner Argumentation zugängig sind, wenn es um ihr Geld geht.
Da kann eine Behandlungsindikation bestehen wie sie will – immer ist das oft unausgesprochene „Ich bezahle nichts“ mit im Raum. Wohlgemerkt: Nicht bei Armen, Mittellosen, sondern bei ganz normalen Mitmenschen mit Job und Auto und und und.
Da nutzt dann rein garnichts mehr außer dem ungeschriebenen Eintrag „Dago-Symptom“. Steht als Abkürzung für „Dagobert-Duck-Symptom“. Irgendwie muss es ja medizinisch klingen.

Nicht umsonst gehört Geiz zu den sieben Todsünden (korrekt „Sieben Hauptlaster“).

Na – wer kennt auch die restlichen sechs? Zum Spicken:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben Todsünden

Schützenfest

Schützenfest Hannover, Feuerwerk

„Das größte Schützenfest der Welt“ in Hannover!

Das Fest wurde im Lauf der Jahre zu einer Megaparty in den Festzelten: Nicht nur die „Angesagten“ tanzen, sondern überall ist ausgelassene fröhliche Stimmung – es macht einfach Spass. Toll! Und spätestens ab der zweiten „Lüttje Lage“ gibt es eh nur noch nette Menschen…

Zweite Meinung – und die eigene…

Resolute Patientin so in den Fünzigern. Möchte eine zweite Meinung. Klar doch. Ich beginne ganz sanft: „Dazu hätte ich gerne die Ergebnisse der Voruntersuchung, insbesondere die Röntgenbilder“.
„Nein, die bekommen Sie auf keinen Fall. Ich will unbedingt, dass Sie mir unbelastet vom ersten Arzt Ihre eigene Meinung sagen.“
Aha.

Wie war das nochmal mit den unnötigen kostspieligen Doppeluntersuchungen? Und warum soll eine elektronische Gesundheitskarte mit allen Patientendaten eingeführt werden?

Tja – wenn die Menschen nicht wären, würde die Theorie stimmen.

Quartalsabrechnung

Eigentlich immer sowas wie ein Erntefest. Der Fleiß der vergangenen drei Monate zeigt sich und soll belohnt werden.
Denkste.

Das Geld reicht im Gesundheitswesen schon lange nicht mehr. Macht nichts, sagen die Politiker, und führen „das Budget“ ein. Soll heißen: Dann bekommen die Ärzte und Zahnärzte halt nicht mehr 100% der vereinbarten Vergütung, sondern je nach Gesamtsumme aller Leistungen nur noch Prozentteile davon.

Das bedeutet für mich als Zahnarzt in Niedersachsen:
Bis zu einer festgesetzten Grenze bekomme ich die zugesagte Vergütung zu 100%, also vollständig. Die Grenze ist so tief angesetzt, dass sie von vornherein nicht für alle Patienten reicht – das ist den Politikern bekannt. Behandle ich zwangsläufig mehr Patienten, dann gibts nur noch 60% für die Leistungen, also z.B. für die Betäubungen oder die Zahnentfernungen – obwohl die Behandlung die gleiche ist. Ganz fies:
Wird am Ende des Jahres auch damit das Budget nicht reichen, wird kurzerhand die 100%-Grenze nochmals tiefer gelegt: Dann reicht das Geld wieder. Wirklich, so ist es!

Konkretes Beispiel:
Patient kommt mit Zahnschmerzen. Ich untersuche ihn, fertige eine Röntgenaufnahme an, stelle fest, dass ein Zahn irreparabel zerstört ist. Gebe also eine Betäubung und entferne den Zahn. Na – wieviel bekomme ich dafür?
Genau 24,40 Euro. Für alles, einschließlich Material, also Röntgenfilm mit Entwicklung, Betäubungsmittel, Einmalspritze.
Eigentlich wären es ja 40,66 Euro; da es jedoch nur noch 60% davon gibt, habe ich auf 16,26 Euro, also auf 40% der ursprünglich zugesagten Vergütung, zu verzichten. Unglaublich, aber wahr.

Da vergeht die Lust aufs Erntefest. Das ist im höchsten Grade demotivierend. Und unanständig, weil nur die Ärzte und Zahnärzte den Verlust tragen – nicht etwa die „Gesundheits“-Politiker, nicht etwa die Krankenkassenmitarbeiter – die inzwischen weitaus zahlreicher sind als alle Ärzte und Zahnärzte zusammen.

Mac oder Mc oder ?

McDöner
Tja – findig muss man sein – haben sich zwei Gastronomen in Hannover gedacht. Nachdem um die MacZahns und MacDents oder auch um die McZahns und McDents sowie um alle weiteren Mackies ein heftiger Namens-Rechtsstreit geführt wird, machen die beiden ein M&C daraus, schreiben das „&“ so klein wie möglich und freuen sich darüber, wie sich die anderen streiten.
In der gleichen Ecke zwischen Bahnhof und Innenstadt gibts noch einen McKing und einen McBurger – natürlich neben McDonald und Burger King. Hat man diese Lokalitäten passiert, warten Tchibo und Vodafone und Douglas und … – na klar, die Inka-Flötenspieler sind auch da. Nur die ansonsten in Citys anzutreffenden Beton-Blumenkübel fehlen in Hannover. Ob ich da mal einen Vorschlag mache?
Aber nicht doch – dann wärs doch wie überall.

Trojanisches Pferd?


MUSS denn DIESES Nummernschild sein?

Vereinsbus von Hannover 96 auf dem Weg ins Niedersachsenstadion vor dem Spiel gegen Energie Cottbus am 04.05.2007.
Ach ja: Hannover gewann 2:0

Update: Da hab‘ ich mich wohl ziemlich vertan und als blutiger Fussball-Laie geoutet: Nicht nur beim Hamburger Sport-Verein wird „HSV“ gerufen, sondern auch bei Hannover 96! Passt ja auch, was solls.
Hat mir unsere Nicole beigebracht – und sie muss es wissen: Jahreskarte in der Fankurve!

Umzugsannonce

Umzugsannonce
(Annonce aus einer Züricher Zeitung). Dazu passt:

Im großen Nachbarhaus der Praxis lebte Hermann K., 82, seit 3 Jahren Witwer. Sein Haus. Zumeist stand er am Gartenzaun und hat die Straße beobachtet. Wir grüßten uns immer freundlich, wünschten uns ein schönes Wochenende,
Nun fiel mir letzte Woche auf, dass ich ihn seit einigen Wochen nicht mehr gesehen hatte. Angerufen. Niemanden erreicht. Hausbewohner gefragt: Ja, der Herr K. sei gestorben und bereits beerdigt.

Das ist doch keine Zivilisation und keine Kultur mehr.
Insofern ist die Annonce eine gute Idee.

Heuschnupfen, Allergien & Co

Eigentlich brauche ich bei neuen Patienten gar nicht mehr nach Heuschnupfen und Allergien zu fragen: Da kommt so gut wie immer ein „Ja“. Wobei das schon als normal, als nichtkrank angesehen wird.
Leute: Tut was für saubere Luft! Es kann doch z.B. nicht so schwer sein, in jeden Diesel Rußfilter einzubauen.
BITTE KEINE AUSREDEN MEHR.