Kategorie: Zahnmedizin

Zahnbelag unterm Mikroskop

Ganz schön gewaltig, was da so alles wuselt.
Die einzelnen Bakterien sind zwei bis fünf tausendstel Millimeter groß – wenn sie nun auf dem Bildschirm 2 bis 5 Millimeter messen, bedeutet das eine tausendfache Vergrößerung.

Die Bakterien wurden mit einem Zahnstocher von einem Zahn mit Zahnbelag abgeschabt und auf einem Objektträger mit etwas physiologischer Kochsalzlösung verstrichen. Dann kam ein Deckgläschen drauf, darüber ein Tropfen Immersionsöl – das wars. Es handelt sich also um ein sogenanntes Nativpräparat ohne Färbung. Vergrößerung 1000fach.

Ach so – die Probe stammt von einer hübschen Verkäuferin mit leider nicht so hübschen Zähnen. Nun weiss sie, warum ihre Zähne bisher immer wieder Löcher bekommen haben.
Ab sofort hat sie saubere Zähne – bestimmt!

Nachtrag Januar 2012:
Inzwischen wurden diese Mundbakterien auf YouTube über 10.000 mal angeschaut! Toll!

Wetten, dass …

… ich Menschen an ihrem Mundgeruch erkennen kann?

Nach vielen Jahren Zahnbehandlung – also viel Übung 😉 – kann ich mich bei etlichen Patienten ganz genau an deren Mundgeruch erinnern. Auch blind wüßte ich nur durch den Geruch sofort, um welche Patienten es sich handelt.

Was müssen da erst Hunde mit ihrem extremen Geruchssinn alles aushalten…

Trocken, fett- und staubfrei…

… sollen alle zu beklebenden Flächen sein. So stehts in jeder Anleitung.
Auch bei adhäsiven Füllungen im Mund muss peinlich darauf geachtet werden, keinen Speichel an die zu restaurierenden Zähne kommen zu lassen.

An dieser Stelle erwähne ich öfter die Forschungen von Professor Manfred Rimpler an der Medizinischen Hochschule Hannover:
Wie schaffen es die Barnacles und viele andere Meeresbewohner, sich unter Wasser an Schiffe anzuheften? Können wir Menschen von deren Know-How lernen, gar einen biologischen Klebstoff entwickeln, um feuchtes Gewebe zu kleben?

Am heutigen Mittwoch wird Professor Manfred Rimpler 75jährig in Hannover beerdigt.

Ich werde weiterhin vom Geheimnis der Barnacles und von Professor Rimpler erzählen – die Erforschungen sind noch längst nicht beendet.

Vorschrift ist Vorschrift

Früher nach Wurzelkanalfüllungen:
„Jetzt machen wir noch eine Kontrollröntgenaufnahme.“
„Muss das denn sein, Herr Doktor? Zu viel Röntgen soll doch schädlich sein!“
Lange Erklärung, Relation zur natürlichen kosmischen Strahlung, unendliches Hin-und-Her, bis es letztendlich zur Röntgenaufnahme kommt.

Heute nach Wurzelkanalfüllungen:
„Jetzt machen wir noch eine Kontrollröntgenaufnahme. Das ist Vorschrift.“
Null Einwände.

Mundspülmittel…

… sind eine tolle Sache. Sie unterstützen die Zahnreinigung mit Bürste und können auch schon mal in einzelnen Situationen anstatt Zähneputzen benutzt werden. Also auf jeden Fall empfehlenswert.

ABER Herr Doktor:
Da ist ja Alkohol drin!
Da ist ja Menthol drin!
Da ist ja Fluorid drin!
Da sind ja Farbstoffe drin!

Uff. Kein Dies-nicht, kein Das-nicht. Und dann kommt eine bedeutungsschwangere Andeutung, als hätte man eine Geheimnachricht zu verbreiten: „Man hört da so Einiges…“

Leute! So ein Mundspülmittel säuft doch keiner! Das ist zum Umspülen und Ausspucken! Und tut den Zähnen wirklich gut!

Warmduscher, sag‘ ich da.