Kategorie: Me, myself, and I

Tanzstudio Helga ist Geschichte – aber was für eine!

Helga von Wietzlow ist im Alter von 101 Jahren gestorben.

Ihre Tanzkurse in der respektablen weißen stuckverzierten Stadtvilla am Hohenzollerndamm in Hannover, beste Lage an der Eilenriede, waren legendär. Dem Anspruch nach keine Tanzschule, sondern DAS Tanzstudio in Hannover. Spezialität Offizierstanzkurse – am damaligen Standort der Heeresoffizierschule der Bundeswehr.

Die eiserne Disziplin, die Helga als Tanz- und Gesellschaftslehrerin von anderen forderte, lebte sie selbst: Auf ihre tolle Figur war sie stolz, nicht ohne ihren Eleven zu erklären, dass man dafür was tun müsse, dass man sich nicht gehen lassen dürfe. Bildhübsch und charmant vermittelte sie dynamisch Lebensfreude durch Können und Erfolg. Ab dritter Ehe „Helga von Wietzlow“. Sportwagen, Italien, oben angekommen.

Es ging zackig zu.
Jedes Paar tanzte einzeln über die Diagonale des langen Parkett-Spiegelsaales. Unvergessliches Bild, wie die Röckchen beim Quickstep hin- und herflogen.

Pause: „Die Herren laden nun ihre Damen zu einem Piccolöchen ein.“
Im Hintergrund murmelte ein Oberkomiker „Sitzen, saufen, Umsatz steigern.“
Da war nix mit Herva, dem damaligen Standard-Prickelwasser. Nein, hier gab es nur Besonderes.
Also Deinhart-Sekt.  (Schreibfehler beabsichtigt)
In diesem Ambiente passender als Söhnlein oder gar Herva mit Mosel.

Meine Tanzpartnerin Inge meinte, wir sollten mehr üben. Zusätzlich zur wöchentlichen Tanzstunde. Bei ihr.
Was sie dort üben wollte, begriff ich erst, als sie mir ein aufmunterndes „Trau dich“ ins Ohr flüsterte und dabei keck den ersten Knopf ihrer Bluse aufmachte. Prachtweib mit resolutem Charme.

Außer wunderbaren Erinnerungen bleibt mir noch das Deutsche Tanzsportabzeichen:
„Offizielle Auszeichnung für gutes Tanzen und körperliche Fitness.“

Danke an Helga von Wietzlow, danke an Inge.

Alumni

Feier zum 25. Doktorjubiläum, Freie Universität Berlin

Feier zum 25. Doktorjubiläum, Freie Universität Berlin

Nein, hat nichts mit Aluminium zu tun – eher was mit Altem Eisen.
Alumni sind „Ehemalige“ im Ruhestand, halt die „Alten Herren“. Heutzutage sind auch Frauen dabei, wobei „Alte Frauen“ ein Ding der Unmöglichkeit ist. Geht garnicht.
Wie auch immer, diese Senioren und Senioritas treffen sich aus Anlass einer feierlichen Jahresfeier, bei mir 25jähriges Promotions- = Dr.-Jubiläum, in der Uni wieder, bekommen eine Urkunde…
…und werden um eine Spende für ihre Alma mater, ihre geistige Mutter Universität gebeten.
Schöne Tradition. Schließlich verdankt’s man ja der Uni, dass man es zu was gebracht hat.

Die Ergebnisse meiner Forschungen zur Oxalatbestimmung an der Freien Universität Berlin durfte ich damals in einem öffentlichen Vortrag mit anschließender Schlussprüfung (Disputation) im Lise-Meitner-Hörsaal des Otto-Hahn-Baus vorstellen – das Gebäude, in dem Otto Hahn 1938 die Atomkernspaltung entdeckte. Great.

 

CO2-freies Bier („ohne Kohlensäure“)

Ich habs geahnt. Es war nur eine Frage der Zeit.
Doch der Reihe nach:

Beim Bier kann es zu unerwünschten Trübungen durch Oxalate kommen. In Zusammenarbeit mit der Versuchs- und Lehranstalt für Brauereien in Berlin (www.vlb-berlin.org) konnte ich vor vielen Jahren im Rahmen von Oxalat-Nierensteinforschungen (www.Dr-Kohlbecker.de/Meine-Lebensstationen) an der Freien Universität Berlin ein Patent zur Eliminierung des Oxalats anmelden:
Verfahren zur enzymatischen Entfernung von Oxalat. Deutsches Patentamt, Anmeldetag 07.08.1980 – siehe Patentanmeldung / Offenlegungsschrift.
Seit dieser Zeit habe ich gute Verbindungen zur Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Brauer (www.vlb-berlin.org/bbsa).
Und nun kam die überraschende Einladung, bei einem brandaktuellen Forschungsvorhaben mitzumachen! Kommt mir sehr gelegen nach der Praxisabgabe in Hannover, habe ja wieder einen Koffer im quirligen Berlin.

Eine große deutsche Alkoholfrei-Biermarke möchte sich weiter profilieren. Ziel ist die Herstellung eines alkohol- und CO2-freien Gesundheitsbieres.

Tolle Herausforderung, bei der ich begeistert dabei bin. Die Chancen stehen bestens.
CO2-Reduktion ist ja quasi zur Ersatzreligion geworden: Ein virtueller Heilsbringer mit vielen Versprechungen einerseits sowie angedrohter Hölle (Klimakatastrophe) andererseits bei Null Gewissheit.
Da wird CO2-freies Bier reißenden Absatz finden.
Beim Mineralwasser hats ja auch geklappt. Stilles Wasser und Medium haben den Umsatz von Sparkling bereits getoppt. Da ist jede Menge Platz für ein Stilles Bier oder ein Medium Hefeweizen. Ich bin da zuversichtlich.

Nicht grundlos haben sich in den letzten Jahren Lebensmittel mit den Zusätzen „frei von…“ oder „…reduziert“ durchgesetzt:
Cola zuckerfrei, kalorienfrei, jetzt auch koffeinfrei – wer hätte das vor wenigen Jahren gedacht?
Das Wort „-frei“ ist zum Markenzeichen unseres Jahrzehnts geworden:
Lactosefrei, glutenfrei, frei von Gentechnik, alkoholfrei, zuckerfrei.
Und wo die komplette „Befreiung“ nicht gelingt, wird eben so weit wie möglich reduziert:
Fettarm, kalorienarm, energiesparend, energiearm, bis hin zum Null-Energie-Haus.
Da passt CO2-reduziertes oder -freies Bier perfekt.

Nun werde ich also noch auf meine letzten Tage zum Klimaschützer. Und nicht nur das:
Nach dem neuesten Bericht des Weltklimarates nehmen kriegerische Auseinandersetzungen aufgrund des CO2-bedingten Klimawandels zu.
Da bin ich doch gerne ein Friedensaktivist durch Mitarbeit an der Verringerung des CO2-Ausstoßes!

Disclaimer: Bitte das Datum beachten  😉

Goodby Wunschkennzeichen

Wunschkennzeichen

Wozu muss jeder gleich mein Autochen erkennen? Sooo wichtig bin ich nun auch nicht. Und nötig habe ich das erst recht nicht.
Habe es abgeschraubt, fahre wieder mit einer unauffälligen Allerweltsnummer, und kein Patient wird mich je wieder ansprechen: „Ich habe gestern abend Ihr Auto in der Stadt gesehen. Wo waren Sie denn?“
Wer das zum Angeben braucht: Bitteschön. Ich nicht (mehr).  😉