Monat: Mai 2014

Kein Lebenslauf in Dissertationen aus Datenschutzgründen?

Wenn ich eine Dissertation anschaue, dann lese ich gleich nach der Zusammenfassung den Lebenslauf des Verfasser: Welchen Ausbildungsweg hat der Doktorand genommen? In welchem Umfeld entstand die wissenschaftliche Arbeit? Welche Arbeitsgruppen, welche langfristigen Forschungsvorhaben stehen dahinter?
Das ist nicht nur Neugier, sondern hilft auch bei der Einordnung der Ergebnisse innerhalb des Wissenschaftsbetriebs. Erst mit diesen Informationen lebt die Dissertation, erst damit erhalte ich einen Eindruck des Gesichtskreises, in dem die neuen Erkenntnisse gewonnen wurden.

Und das ist nun vorbei.
„Aus Gründen des Datenschutzes“ wird in Promotionsordnungen kein publizierter Lebenslauf mehr gefordert – es wird vielmehr von einer Veröffentlichung abgeraten. Als ob nicht ein Mensch mit seinem Leben dahinter stünde. Schade. Ist mir zu starr, zu unlebendig, zu wenig menschlich.
Eine Dissertation soll eine persönliche Lebensleistung sein. Damit sollte sie auch zumindest eine Beschreibung des wissenschaftlichen Werdegangs des Doktoranden enthalten.

Alumni

Feier zum 25. Doktorjubiläum, Freie Universität Berlin

Feier zum 25. Doktorjubiläum, Freie Universität Berlin

Nein, hat nichts mit Aluminium zu tun – eher was mit Altem Eisen.
Alumni sind „Ehemalige“ im Ruhestand, halt die „Alten Herren“. Heutzutage sind auch Frauen dabei, wobei „Alte Frauen“ ein Ding der Unmöglichkeit ist. Geht garnicht.
Wie auch immer, diese Senioren und Senioritas treffen sich aus Anlass einer feierlichen Jahresfeier, bei mir 25jähriges Promotions- = Dr.-Jubiläum, in der Uni wieder, bekommen eine Urkunde…
…und werden um eine Spende für ihre Alma mater, ihre geistige Mutter Universität gebeten.
Schöne Tradition. Schließlich verdankt’s man ja der Uni, dass man es zu was gebracht hat.

Die Ergebnisse meiner Forschungen zur Oxalatbestimmung an der Freien Universität Berlin durfte ich damals in einem öffentlichen Vortrag mit anschließender Schlussprüfung (Disputation) im Lise-Meitner-Hörsaal des Otto-Hahn-Baus vorstellen – das Gebäude, in dem Otto Hahn 1938 die Atomkernspaltung entdeckte. Great.